Kommentar zu dem Interview mit Rainer Braun in den „Nachdenkseiten“
Als aktive Teilnehmerin an den Demonstraionen gegen die Stationierung der PershingII -Raketen in den 80ger Jahren, an den Demonstrationen gegen den Afghanistan-und Irakkrieg, als Aktivistin der occupybewegung , als Aktivistin der No to Nato-Gruppe gegen den Syrienkrieg und bei den Montagsmahnwachen sowie dem Friedenswinter , als Aktivistin von Widerstand4.0 gegen den Ukrainekrieg und den Genozid in Gaza kann ich ihrer Bezeichnung von Rainer Braun als „Urgestein“ der Friedensbewegung nicht zustimmen. Ich habe den Niedergang und die Zersetzung der Friedensbewegung als Aktivistin miterlebt.
Diese Bezeichnung ist ein Versuch , ihm ein Image zu geben, das er nicht verdient. Er ist erst sehr spät , nämlich als Anführer des „Friedenswinters“ 2015/16 in der forderen Front der Friedensbewegung sichtbar geworden. Also von wegen Urgestein. Dort hat er eine Rolle gespielt, die zum Niedergang der Friedensbewegung erheblich beigetragen hat.
Ich habe das in mehreren Artikeln , die auf meiner Webseite https://occupyfrankfurt.net erschienem waren , dokumentiert. Die ganze Webseite wurde auf myteriöse Weise gelöscht. Die Artikel konnten aber über https://web.archive.org/ wieder gefunden werden und sind jetzt nur noch als PDF verfügbar.
Im Folgenden veroffentliche ich einige dieser Artikel als PDF.
Der Friedeswinter , der von Rainer Braun angeführt wurde, war die Abwicklung der Montagsmahnwachenbewegung, die als Reaktion auf den Putsch in der Ukraine 2014 von oben – auf einen Schlag gab es plötzlich in 180 Städten in Deutschland Montagsmahnwachen- ins Leben gerufen worden waren.
Die Kritik an der Nato und dem Finanzkapital, die in dieser Bewegung diskutiert wurde , sollte mit deren Abwicklung an die Natoaffirmation der traditionellen Friedensbewegung angeglichen werden.
Die alljahrlich stattfindenden Ramsteindemonstrationen, die von Rainer Braun ins Leben gerufen wurden, war das Resultat der Abwicklung der Montagsmahnwachen , welche wöchentlich in jeder größeren Stadt stattgefunden hatten , die nun nur noch jährlich wie Prozessionen an Feiertagen die Friedensbewegung auf kleiner Flamme weiterköcheln ließ. Auch die Forderungen waren dementsprechend weichgespült.
Lehren aus dem Friedenswinter:
Ein anderer dubioser Führer des Friedenswinters war Pedram Shayar
Das Auftauchen der Montagsmahnwachen war ein tiefer Einschnitt in der linken Bewegung . Diese war zu dieser Zeit schon derartig kontrolliert, daß die Diffamierung der Montagsmahnwachen als rechte Bewegung bei ihr verfing und sie nahezu geschlossen nicht nur den Montagsmahnwachen, sondern auch der Straße fernblieben. Man hatte also keine Wahl , wenn man gegen den Putsch in der Ukraine auf die Straüe gehen wollte. Von denen, die sich links nannten, wurden alle, die dort mitdiskutierten – es gab dort ein offenes Mikrofon- als „rechts“ bekämpft. Das mußten wir dann in Folge mit der systematischen Verweigerung von Bündnissen erfahren.